Es war bereits dunkel als viele Gläubige sich am Samstag, 30.03.2024 mit ihren Weihkörben auf den Weg in die katholische Pfarrkirche Mantel machten, um zusammen mit Pfarrvikar Robert, Gemeindereferentin Franziska Bösl und einer großen Schar Ministranten die Auferstehung Christi zu feiern.
Im Dunkel der Kirche harrten die Menschen in feierlicher Stille aus, während der Geistliche draußen die Osterkerze am Osterfeuer entzündete und segnete.
Mit dem Ruf „Lumen Christi“ begann die Feier der heiligen Osternacht. Die Prozession zog durch die Kirche bis zum Hauptaltar, die Ministranten zündeten ihre Kerzen an und brachten das Osterlicht in die Reihen der Gottesdienstbesucher.
Mit dem Gloria erklang durch den Organisten Ludwig Reichl das erste Mal seit Gründonnerstag die Orgel und Licht erhellte das gesamte Gotteshaus. In diesem Moment erstrahlte durch das Licht auch ein hoch über dem Altar aufgehängter großer bunter Schmetterling. Wie die Gemeindereferentin Franziska Bösl später erklärte, war dieser Schmetterling während des Familienkreuzwegs am Karfreitag Vormittag aus einer großen bunten Raupe entstanden. Der Schmetterling mit seiner Verwandlung aus einer Raupe ist ein wunderbares Symbol für die Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern ein Ende auch immer ein Anfang von etwas wunderbarem Neuen sein kann. Mit der Verwandlung und dem Entstehen neuen Lebens zählt der Schmetterling zu den größten österlichen Zeichen der Kirche.
Bischof Rudolf Voderholzer hat den Schmetterling als Ostersymbol im Jahr 2020 in seiner Osterpredigt aufgegriffen: „Es gibt in Regensburg ein herrliches Zeugnis des Auferstehungsglaubens aus dem Mittelalter. Es handelt sich um das kostbare kleine Reliquiar in Gestalt eines Schmetterlings, das im Haupt des Gekreuzigten in der Schottenkirche eingefügt war und bei der Restaurierung des Kreuzes wieder entdeckt worden ist.“
Um besonders auch den Kindern das Wunder der Osternacht näherzubringen erzählte Franziska Bösl eine Geschichte über die Freundschaft einer Raupe mit drei Waldbewohnern. Die Freunde machten sich große Sorgen als sich die Raupe verabschiedet, um auf das große Wunder zu warten und sie freuten sich sehr als sie begriffen, dass das große Wunder der Verwandlung der Raupe in einen Schmetterling geschah und sie sich alle wiedersehen konnten.
Die Gemeindereferentin beendete ihre Worte mit einem weiteren Zitat des Regensburger Bischofs Rudolf:
„Freuen Sie sich auf die ersten Schmetterlinge und die ersten Blüten, die wir sehen dürfen! Lassen Sie sich vom Schmetterling die Botschaft von der Verwandlung nahebringen! Von einer Verwandlung freilich, die alle irdisch und natürlich erfahrbaren Verwandlungen noch einmal überschreitet: Christus ist auferstanden von den Toten und hat uns ein Leben erschlossen, das keinen Herbst, keine Verwesung, keinen Tod mehr kennen wird.“
Froh gestimmt und voll österlicher Hoffnung auf ein Leben, das nicht mit dem Tod endet verließen die vielen Gottesdienstbesucher am Ende der feierlichen Messe die Kirche.
Text und Bilder: Melanie Grasser