„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“ (Dietrich Bonhoeffer)
Zahlreiche Gläubige, darunter viele Firm- und Kommunionkinder waren am Karsamstag Abend der Einladung gefolgt und haben sich zur Feier der heiligen Osternacht in der Pfarrkirche Mantel versammelt.
Zunächst segnete Pfarrer Thomas Kohlhepp vor dem Hauptportal des Gotteshauses das Osterfeuer und entzündete die Osterkerze daran. Dann zog er mit einer großen Schar Ministranten und dem Kommunionhelfer / Kantor Raphael Pillny in die dunkle Pfarrkirche ein. Nachdem die Gläubigen von den Ministranten das Osterlicht empfangen hatten eröffnete der Geistliche die Feier der heiligen Osternacht.
Zum Gloria erklang durch den Organisten Ludwig Reichl das erste Mal seit Gründonnerstag die Orgel, festlich begleitet durch zwei Trompeten. Das Licht erhellte zuerst ein großes, mit Blumen geschmücktes Kreuz, bevor die ganze Kirche im hellen Licht festlich erstrahlte. Die Blumen am Kreuz hatten Kinder am Karfreitag Vormittag beim Familienkreuzweg gebastelt. Das Aufblühen nimmt dem Kreuz den Schrecken des Todes und soll Symbol für die Hoffnung der Osternacht sein.
„Eine Generation, die die Geschichte ignoriert, hat weder Vergangenheit noch Zukunft“, so Pfarrer Kohlhepp zu Beginn seiner Predigt. Denn nur wenn der Mensch Vergangenes bei seinem Tun berücksichtigt, kann er Gegenwart und Zukunft gut gestalten. Wenn wir Christen Ostern feiern, dann vereint sich unsere Vergangenheit mit der Zukunft: wir blicken in unserem Glauben darauf zurück, wo wir herkommen, denn wir lesen in der Osternacht die Entstehungsgeschichte der Welt. Wir werfen aber auch einen Blick darauf, wo wir hingehen werden. Was hat Gott mit uns vor? Ostern ist ein Wendepunkt ins Leben, der Tod hat nicht das letzte Wort, denn Christus ist auferstanden – er lebt! „Das leere Grab kann für jeden von uns ein Funke Hoffnung sein, die uns durch das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen trägt“, so Pfarrer Kohlhepp. „Mache es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiß, dass er Flügel hat“, zitiert der Geistliche Don Bosco und weiter sagt er: „Macht es genauso, denn Ihr habt eine Zukunft bei Gott“. Wir Christen feiern Ostern und wissen dabei, woher wir kommen und wohin wir gehen. Deshalb können wir eine Generation sein, die die Geschichte mit allem Guten und Schlechten ernst nimmt, daraus lernt und deshalb Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hat.
„Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören,
Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen“ (Peter Kuzmic)